Schleifmaschine

Auf dieser Schleifmaschine aus Idar Oberstein werden die Schmuckstücke geschliffen. Es handelt sich um eine Cabochon (Glattschliff) Maschine mit 4 Schleif/Polierräder. Der komplette Schleifvorgang funktioniert nur unter Zugabe von Wasser, da sonst zu große Hitze entsteht. Das erste Schleifrad hat eine grobe Körnung und ist für harte Steine (z.B. Quarze, Topase) geeignet. Hier entsteht die Grundform des späteren Schmuckstücks. Diesen Arbeitsschritt nennt man "Ebauchieren". Das zweite Schleifrad hat eine feinere Körnung und ist für die harten Steine der zweite Arbeitsschritt. Bei weicheren, empfindlicheren Steinen (z.B. Opale) beginnt das Schleifen bei der feineren Körnung, da sonst der Materialverlust zu groß ist. Apropos Materialverlust; durchschnittlich beträgt der Materialverlust vom Rohstein zum fertigen Schmuckstein 60%!

Rohsteine

Nun aber zurück zum Anfang des Schleifvorganges. Ganz wichtig ist die Auswahl und die korrekte Ausrichtung des Rohsteines. Viele Steine besitzen einen "Pleochroismus", d.h. sie zeigen unterschiedliche Farben abhängig von der Richtung des Betrachtens. Der Iolith z.B. zeigt bei richtiger Ausrichtung ein schönes Veilchenblau, bei falscher ein unattraktives Weiss bis Braun.

Grobschliff

Nachdem die Entscheidung für den Stein und die Ausrichtung gefallen ist, folgt nun der Grobschliff, dann der Feinschliff. Hier läßt sich zwar schon die Grundform des Steines erkennen, allerdings ist die Oberfläche noch rauh und wenig ansprechend. Jetzt folgt einer der wichtigsten Arbeitsschritte beim Steine schleifen, das sogenannte "Sanden". Das dritte Rad besteht aus einem mit Luft gefüllten Gummireifen über dem ein ganz feines Schleifpapier gezogen ist. Hier gilt es alle noch so feinen Unebenheiten an der Oberfläche des Steines zu entfernen. Nur wenn dieser Schritt sauber und genau erfolgt, ist der Stein für den nächsten Arbeitsvorgang, das Polieren, optimal vorbereitet.

fertiges Schmuckstück

Das Polieren erfolgt an dem letzten Rad, dem Filzrad. Unter zugeben von mit Wasser vermischten Polierpulver wird der Stein zum Glänzen gebracht. Dieser Vorgang ist bei empfindlichen Steinen kritisch. Da hier mit weniger Wasser gearbeitet wird, besteht die Gefahr dass die Steine Risse bekommen oder sogar brechen. Erst wenn der letzte Arbeitsvorgang abgeschlossen ist, sieht man ob sich die 2-3 Stunden schleifen gelohnt haben. Ein geschliffener und polierter Stein "versteckt" nichts mehr. Eventuelle Einschlüße oder unregelmäßige Farbzonen sind jetzt deutlicher zu erkennen als im Rohzustand. Jedoch ist jeder Einschluß ein Stempel der Natur und somit der Beweis der natürlichen Echtheit des Steines.